Nur der manuelle Modus schafft kreative Fotos? Hier erfährst Du worauf es wirklich ankommt!

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 „Was, Du fotografierst noch mit Vollautomatik?“ Hat das auch schon mal jemand zu Dir gesagt und Dich damit total verunsichert? Das Gerücht, das „echte“ Fotografen nur im manuellen Modus fotografieren, ist Dir vielleicht schon zu Ohren gekommen und es hält sich hartnäckig. Und vielleicht überlegst Du jetzt, ob Du das auch tun solltest, denn schließlich willst Du, dass Deine Baby- und Familienfotos etwas ganz Besonders werden. 

Pssst, ich verrate Dir was, nicht mal die Profis fotografieren ausschließlich im manuellen Modus, sondern wählen vielmehr den Modus, der am besten zum Motiv passt. Damit Dir das beim Fotografieren Deiner Lieben auch gelingt, erfährst Du hier, welche Modi es gibt und wie Du Sie nutzen kannst, um wunderbare Fotos von Deinen Kids zu machen. Also los geht’s!

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Welcher Modus für was? Du hast die Qual der Wahl 

Zunächst mal gebe ich Dir einen kleinen Überblick über die Modi, die es an Deiner Kamera so gibt:

  • Vollautomatik (meist dargestellt durch ein grünes Kästchen)

  • Programmautomatik (P)

  • Zeitautomatik (A, AV)

  • Blendenautomatik (T, TV, S)

  • Manueller Modus (M)

Im Grunde ist die Unterscheidung zwischen ihnen ganz einfach. Es kommt im Wesentlichen darauf an, wieviel Arbeit die Kamera Dir abnimmt und wie viele Entscheidungen Du selbst triffst. Schauen wir sie uns mal im Detail an. 

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Vollautomatik

Hier musst Du im Grunde keine Entscheidung treffen, denn alles funktioniert ganz automatisch.

Hier musst Du im Grunde keine Entscheidung treffen, denn alles funktioniert ganz automatisch.

Man muss kein Hellseher sein um zu ahnen, was hinter diesem Modus steckt. Hier musst Du im Grunde keine Entscheidung treffen, denn alles funktioniert ganz automatisch. Gerade wenn Du erst mit dem Fotografieren angefangen hast, spricht absolut nichts dagegen, in diesem Modus wunderbare Baby- oder Kinderfotos zu machen, an denen Du lange Freude hast. Lass es einfach langsam angehen. Wenn Du mehr Erfahrung in der Familienfotografie gesammelt hast, kannst Du den nächsten Schritt machen und ein bisschen mehr Einfluss auf Deine Bilder nehmen. Zum Beispiel mit der Programmautomatik. 

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Programmautomatik (P)

Bei der Programmautomatik wählt die Kamera drei Einstellungen für Dich: Die Blende, die Verschlusszeit und das ISO.

Bei der Programmautomatik wählt die Kamera drei Einstellungen für Dich: Die Blende, die Verschlusszeit und das ISO.

Du hast fleißig geübt und Deine Familie schon in allen möglichen Situationen fotografiert? Super, dann ist es Zeit für den nächsten Schritt. Bei der Programmautomatik wählt die Kamera drei Einstellungen für Dich: Die Blende, die Verschlusszeit und das ISO. Die drei nennt man das Belichtungsdreieck. Wenn Du mehr über dieses Trio erfahren willst, empfehle ich Dir meinen Artikel „Schritt für Schritt zum Hobby-Fotografen – der ultimative Anfänger-Guide!”

Einige andere Dinge, wie den Weißabgleich oder Einstellungen zum Fokus, kannst Du wiederum selbst vornehmen. Die Programmautomatik kannst Du immer dann verwenden, wenn die Lichtverhältnisse sich verändern oder wenn Du ein bewegliches Motiv hast, das Dir wenig Zeit lässt um viele Einstellungen zu machen. Wenn Du Dein Kind gerade dabei beobachtest, wie es zum ersten Mal anfängt sich am Küchentisch hochzuziehen, um auf eigenen Beinchen zu stehen, dann verlier keine Zeit und schnapp Dir die Kamera in der Programmautomatik. Sonst geht Dir dieser einzigartige Moment vielleicht durch die Lappen! 

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Blendenautomatik (T, TV, S)

Du kannst die Verschlusszeit frei wählen und die Kamera sucht für Dich die passende Blende für die optimale Belichtung aus.

Du kannst die Verschlusszeit frei wählen und die Kamera sucht für Dich die passende Blende für die optimale Belichtung aus.

Dieser Modus eignet sich besonders, wenn Du eine Bewegung einfrieren willst oder auch ganz bewusst unscharf oder verwischt darstellen möchtest. Er wird vor allem verwendet, um die Belichtungszeit von mehreren aufeinanderfolgenden Aufnahmen zu kontrollieren. Du kannst die Verschlusszeit frei wählen und die Kamera sucht für Dich die passende Blende für die optimale Belichtung aus.

Stell Dir vor, Du fotografierst Dein Kind auf seinem neuen, großartigen Laufrad. Dann ist die Blendenautomatik die richtige Wahl. Stelle eine niedrige Verschlusszeit ein, um das vorbeisausende Objekt scharf abzubilden. Bei einer hohen Verschlusszeit verschwimmt das Bild ganz bewusst (z.B. beim Mitzieheffekt).

Aber Vorsicht, in dieser Einstellung solltest Du darauf achten, weder in zu hellem Sonnenlicht noch in zu dunklen Räumen zu fotografieren. Fällt zu viel Licht herein, dann wir Dein Bild überbelichtet. Genauso kann es zu unterbelichteten Aufnahmen führen, wenn Deine Umgebung zu dunkel ist. 

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Zeitautomatik (A, AV)

In der Zeitautomatik wählst Du die Blende aus und die Kamera sucht die passende Belichtungszeit selbst

In der Zeitautomatik wählst Du die Blende aus und die Kamera sucht die passende Belichtungszeit selbst

Nutze diesen Modus, wenn Du gezielt die Schärfentiefe kontrollieren willst. In der Zeitautomatik wählst Du die Blende aus und die Kamera sucht die passende Belichtungszeit selbst. Das ist vor allem dann praktisch, wenn Du mehrere aufeinanderfolgende Bilder machen möchtest, bei der die Schärfentiefe kontrolliert werden soll. Du bist mit Deinen Kindern draußen unterwegs und die Lichtverhältnisse wechseln mal von Schatten in die Sonne? Dann ist die Zeitautomatik die richtige Wahl.  

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Manueller Modus (M)

Hier musst Du alle drei Komponenten des Belichtungsdreiecks selbst einstellen. Die Blende, die Verschlusszeit und das ISO.

Hier musst Du alle drei Komponenten des Belichtungsdreiecks selbst einstellen. Die Blende, die Verschlusszeit und das ISO.

Jetzt kommen wir zum berühmten manuellen Modus. Dein auserwähltes Motiv bewegt sich im Grunde nicht, und Du hast Zeit um in aller Ruhe deine Einstellungen zu machen? Dann ist das die perfekte Gelegenheit, in den manuellen Modus zu wechseln. Hier musst Du alle drei Komponenten des Belichtungsdreiecks selbst einstellen. Die Blende, die Verschlusszeit und das ISO. Idealerweise hast Du sogar ein Stativ zur Hand.

Ok, als Mama oder Papa kannst Du über diese Vorstellung nur müde lächeln, denn Kinder verhalten sich in der Regel nie still und unbeweglich und schon gar nicht lassen sie Dir Zeit in Ruhe ein Stativ aufzubauen. Aber wer weiß, eines Tages liegt Dein Baby in der Hängematte im Garten und schlummert friedlich vor sich hin. Dann hast Du auf einmal alle Zeit der Welt um im manuellen Modus ein ganz individuelles Foto zu machen – naja, zumindest so lange, bis es aufwacht und Hunger hat 😊. Auch für ein Babybauchshooting eignet sich der manuelle Modus perfekt um tolle, unvergessliche Fotos zu machen. 

Und wann sollte man noch in den manuellen Modus wechseln? Manchmal hast Du keine Wahl und eine manuelle Einstellung ist die einzig richtige Entscheidung. Zum Beispiel bei: 

  • Nachtaufnahmen

  • Langer Belichtung (z.B. ein Wasserfall oder Sternschnuppen)

  • HDR (High Dynamic Range) - dabei werden mehrere Bilder zu einem Foto kombiniert

  • Portraits (sofern sich die Person nicht bewegt, die Lichtverhältnisse stabil sind und die Kamera ruhig gehalten wird.) Bei Deinem Kind wirst Du da vielleicht auf das Bild vom Abschlussball warten müssen 😉.

  • Makrofotografie (kleine Dinge, die ganz groß und detailliert dargestellt werden sollen)

Fazit – Lass Dir Zeit und hör auf Dein Gefühl

Wie Du siehst, es macht absolut keinen Sinn auf Biegen und Brechen in den manuellen Modus zu wechseln, sondern vielmehr den Modus zu finden, der zu Deinem Motiv am besten passt und mit dem Du Dich wohlfühlst.  Beginne ganz entspannt in der Vollautomatik und wechsele in einen anderen Modus, wenn du Dich sicher fühlst. 

Das allerwichtigste: Genieß die schönen, lustigen und chaotischen Momente, die Dir als Mama oder Papa so vor die Linse kommen und halte Sie fest. Damit hast Du garantiert die wunderbarsten Kinder- und Familienfotos der Welt!